Egal, welche Kunden für eine Küchenplanung zu mir kommen, sei es ein Singlehaushalt, eine Großfamilie oder Personen aus der professionellen Gastronomie: Unterschränke bilden neben den anderen Küchenschränken wie Hänge- oder Eckschränke immer das wichtigste Planungselement in einer Küche und bestimmen maßgeblich ihre Form und ihren Stil. Sie bilden das Fundament für Arbeitsplatte und Spülbereich. Herausfordernd ist allerdings, dass sie zusätzlich auch der Ergonomie des Nutzers gerecht werden müssen. Küchenunterschränke gibt es wie auch Oberschränke in allen erdenklichen Designs, Stilen und Größen. Es herrscht also ein recht unübersichtlicher Markt. Um dir einen besseren Überblick über die Arten und Materialien, den Zweck von Unterschränken und die Maße und Größen zu geben, habe ich dir hier alle wichtigen Informationen zusammengefasst.

Der Zweck des Küchenunterschranks

Bist du mit vielen Kochutensilien ausgestattet, bietet der Unterschrank dir Raum für die wichtigsten Töpfe und Pfannen und jegliches notwendige Küchenzubehör. In ihm ist Platz für große Töpfe, Pfannen, Backutensilien und Siebe. Aber auch Kleineres ist hierin zu verstauen. So kannst du Besteck, Unterlagen, Kochbücher und Einmachgläser beispielsweise mithilfe von Ablagefächern ordentlich aufbewahren. Der Spülunterschrank als besondere Ausführung beherbergt Putzmittel oder auch Müllbehälter. Solltest du darüber hinaus noch Einbaugeräte verstauen wollen, können diese oft direkt in Küchenunterschränke wie beispielsweise der Herd in einem Herdumbauschrank integriert werden.

Arten des Unterschranks

xanocs_unterschraenke_kueche_3Küchenunterschränke sind für dich während der Küchenplanung besonders interessant, wenn du entweder einen Ort für deine Einbauelektrogeräte suchst oder gerade wieder vor der Herausforderung stehst, wo du all deine Küchenutensilien eigentlich verstauen sollst. Sie finden sich dafür entweder als einzelne Möbel frei im Raum, meist an der Wand platziert, oder als Teil eines Küchenblocks. Dort dienen sie als Basis für die Arbeitsplatte und Spüle.

Wenn du in deinem Unterschrank einfach nur etwas beherbergen möchtest, existieren verschiedene Ausführungen. Der einfachste und preisgünstigste Unterschrank besitzt Schwenk- bzw. Drehtüren und einen Einlegeboden. Dass du hier aber einen guten Überblick über den gesamten Stauraum hast, gestaltet sich eher als schwierig und dein Staugut lässt sich von dir teilweise nicht optimal erreichen.

Als bessere Alternative empfehle ich dir den Auszugs- oder Schubladenschrank mit praktischen ausziehbaren Schubladen, die sehr übersichtlich strukturiert sind. Beim Öffnen kannst du den Schrankinhalt von oben direkt überblicken und alles ist leicht zu erreichen. Solltest du allerdings ein Auge für einheitliches und cleanes Design haben, könnte die Gliederung der Frontflächen in Schubladen für dich ein unruhiges Bild ergeben.

Dafür gibt es aber eine einfache Lösung: vollflächige Frontauszüge. Diese können die sonst sehr häufig genutzte Schwenktür oder auch Drehtür des Unterschranks ersetzen. Kombiniert werden sie mit Innenschubladen. So ist das gesamte Staugut bequem von dir zu erreichen. Nachteil ist, dass die unteren Innenschubladen nur seitlich zugänglich sind.

Für besondere Stellen in deiner Küche gibt es auch spezielle Unterschränke: den Kochstellen- und Spülenunterschrank. Wie die Namen schon verraten, wird der Küchenunterschrank jeweils unter der Herdplatte oder Spüle platziert. Unter der Kochstelle bietet dir der Herdumbauschrank zusätzlichen Stauraum für deine großen Töpfe oder Pfannen, unter der Spüle wiederum kannst du im Spülenunterschrank deine Putzmittel und Müllbehälter griffbereit platzieren.

Wenn du dich schon lange gefragt hast, wie du die Ecken deiner Küche für noch mehr Stauraum nutzen kannst, möchte ich dir eine besondere Form des Unterschranks vorstellen: den Eckunterschrank. Er wird in einer Ecke der Küche platziert und nutzt damit optimal den sonst verschwendeten Stauraum. Mithilfe verschiedener Ausziehmöglichkeiten der Schubladen macht es dir der Eckunterschrank leicht, an alle Utensilien zu gelangen.

Bei der Tür des Küchenunterschranks bieten sich dir auch einige Variationen, die unterschiedlichen Herausforderungen eine Lösung bieten. So gibt es Schränke mit Glastüren für den besseren Einblick und eine schöne Optik, Jalousientüren, die keinen Platz außerhalb des Schrankes einnehmen und Schiebetürenschränke, die weder dich beim Arbeiten in der Küche blockieren noch den Stauraum deines Schrankes beeinträchtigen, aber auch normale Drehtüren oder Schwenktüren.

Materialien und Design des Küchenunterschrankes

xanocs_unterschraenke_kueche_2Ist deine Küche oft in Benutzung und häufiger Feuchtigkeit ausgesetzt? Dann ist einer der gängigsten Materialen für Unterschränke für dich die richtige Wahl: Holz oder Holzwerkstoffe. Um Möbel aus Holzwerkstoffen herzustellen, werden Holzspäne oder -fasern zu Spanplatten gepresst. Bei ihnen wird mit Beschichtungen aus Melaminharz oder Lack gearbeitet, die die Oberflächen vor Feuchtigkeit und Abnutzung schützen. Außerdem musst du bei dieser Wahl nicht bei der Ästhetik einsparen. Die Beschichtungen der Möbel bieten eine Vielfalt an Optik und Design. Küchenschränke aus Vollholz wie Buche dagegen sind nur in natürlichen Holzfarbtönen erhältlich. Vollholz überzeugt mit einer höheren Robustheit und Langlebigkeit, ist aber auch teurer in der Anschaffung.

Legst du eher Wert auf besonders hygienische Oberflächen und eine edlere Optik, gibt es alternativ auch Unterschränke mit Fronten aus Edelstahl oder Glas. Diese sind allerdings besonders anfällig für Kratzer.

Die unterschiedlichen Designs der Unterschränke laden dich dazu ein, deine Küche nach deinen individuellen Vorlieben zu gestalten. Magst du es eher klassisch, unterstreichst du diesen Stil mit Küchenschränken in natürlichen Holzfarben oder gedeckten Farben wie Braun oder Grau. Auch Küchenfronten in weiß wirken zeitlos.

Willst du deine Küche eher modern-elegant gestalten, helfen dir knallige Farben wie Gelb und Grün oder glänzendes Schwarz und Grau. Unterstützend solltest du gerade, schnörkellose Linien und Elemente aus Glas und Edelstahl verwenden.

Möchtest du eine Küche im Landhausstil, passen dazu am besten Holz- und Natursteinelemente. Deine Küchenunterschränke sollten aus geöltem Massivholz bestehen.

Maße und Größen der Küchenunterschränke

Vielleicht hast du dich schon gefragt, wie du deinen Unterschrank neben dem Material und Design auch noch ergonomisch planen kannst. Dazu ist es wichtig, die Höhe deines Unterschrankes an deiner Körpergröße auszurichten. So erleichterst du dir die Arbeit im Küchenalltag und beugst Rückenproblemen vor. Die richtige Arbeitshöhe setzt sich aus Sockelhöhe, Korpushöhe und Stärke der Arbeitsplatte zusammen. Du kannst sie anhand des Ellbogens berechnen: Winkle deinen Ellbogen rechtwinklig ab. Nimm nun das Maß vom Boden bis zu deinem Ellbogen. Die passende ergonomische Höhe ergibt sich aus diesem Ergebnis minus 10-15cm. Da es meist aber so ist, dass die Küche nicht allein genutzt wird, verfügen Unterschränke häufig über höhenverstellbare Füße, die entweder freistehen oder mit einem Sockel verblendet werden. So kannst du die Höhe nach Belieben anpassen.

Die Tiefe von Küchenunterschränken ist meist genormt und liegt bei 60cm, da sich diese oft an Elektrogeräten mit ebenfalls genormten Maßen orientieren. Die Breite des Unterschranks ist vollständig variabel und kann an deine individuelle Küchensituation angepasst werden. Sie beträgt zwischen 30-120 cm.

Das Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Design

Küchenunterschränke versprechen dir Stauraum mit der passenden Optik. Sie verschaffen dir den benötigten Platz für dein Küchenzubehör und fügen sich dabei wunderbar in das Gesamtkonzept der anderen Möbel deiner Küche ein. Welche Funktionen und Formen deine Küchenschränke tatsächlich benötigen, ist dabei an deine Raumsituation, persönlichen Vorlieben und Kochutensilien gebunden. Und natürlich auch an das persönlich festgelegte Budget.

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