Das Wichtigste für mich ist, mich in meiner Küche absolut wohlzufühlen. Schließlich verbringe ich hier viel Zeit mit meinen Lieben und kreiere leckere Mahlzeiten. Dazu zählt natürlich auch mein körperliches Wohlbefinden. Leider stellen viele der Kunden, die zu mir mit dem Wunsch nach einer neuen Küche kommen, fest, dass ihnen ihre alte Küche nach längerem Kochen, Spülen oder Aufräumen Rückenschmerzen bereitet. Und gerade, wenn man etwas älter wird, fallen einem manche Bewegungen schwerer als früher. Hast du dich also schon lange gefragt, wie du solchen Beschwerden vorbeugen kannst, möchte ich dir die Vorteile einer ergonomisch geplanten Küche vorstellen.

Ergonomie in der Küche – warum sollte man darauf achten?

Körperhaltungen, die Schmerzen verursachen, können auf die Dauer extrem ungesund sein, natürlich auch in der Küche. Stellst Du beispielsweise fest, dass du nach dem Gemüseschneiden Rücken- oder Nackenschmerzen hast, ist die Arbeitsplatte für dich in der falschen Höhe. Dasselbe gilt fürs Abwaschen: Resultiert es in Rückenschmerzen, ist die Spüle zu niedrig. Auch häufiges Bücken, um etwa an Töpfe und Pfannen oder an den Herd zu gelangen, kann Schmerzen verursachen – mit steigendem Alter wächst dafür die Wahrscheinlichkeit. Und diese Schmerzen solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn sie können die Wirbelsäule in Mitleidenschaft ziehen und die Bandscheiben beeinträchtigen. Besser ist es daher, von Anfang an auf Ergonomie in der Küche zu setzen. Das sorgt dafür, dass du dich in diesem Raum so wohlfühlen kannst, wie du es verdienst.

Mit diesen Maßnahmen machst du deine Küche ergonomisch

Um dich der Herausforderung Ergonomie in deiner Küche zu stellen, ist mein erster Tipp, mit Arbeitsflächen angepasst an deine Höhe zu planen. Um herauszufinden, welche Arbeitshöhe für dich geeignet ist, stell dich neben die Arbeitsfläche und winkle die Arme an, als würdest du Gemüse schneiden wollen. Die Fläche hat die ideale Höhe, wenn sie etwa 15 Zentimeter unter deiner Ellenbogenhöhe beginnt. Weist sie weniger Zentimeter auf, musst du dich herabbeugen und Rückenschmerzen sind vorprogrammiert. Ist die Fläche zu hoch für deine Körpergröße, musst du die Arme anheben, was zu Verspannungen in den Schultern führt.

Das gleiche Prinzip kannst du bei deinen Kochplatten und der Spüle anwenden, allerdings arbeitest du hier auf verschiedenen Arbeitshöhen. Die Spüle erfordert, dass du die Hände tiefer hältst als beim Arbeiten auf der Arbeitsplatte, und auf den Kochfeldern befinden sich noch die Töpfe oder Pfannen, mit denen du kochst. Entsprechend sollte die Spüle etwas höher und das Kochfeld etwas niedriger entsprechend deiner Körpergröße angesetzt werden, damit deine Arme einen möglichst bequemen Winkel aufweisen.

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Solltest du mit mehreren Personen zusammenleben, sollte die Küche am besten an die Arbeitshöhe von dem- oder derjenigen angepasst werden, der/die den Großteil der Küchenarbeiten übernimmt. Teilt ihr euch die Aufgaben, ist mein Tipp, mit in der Höhe verstellbaren Modulen und Küchenschränken zu arbeiten. So lässt sich für jeden passend die Ergonomie in der Küche herstellen.

Doch es gibt noch mehr Risikofaktoren in einer herkömmlichen Küche: Musst du auf der Suche nach Zutaten auch immer lange im Stauraum der Hängeschränke, Unterschränke oder Schubladen kramen, bis du endlich das Richtige findest? Praktischer ist ein Apothekerschrank: Du ziehst ihn ganz heraus und siehst auf einen Blick alles, was darin ist.

Hast du dich darüber hinaus schon gefragt, wie du deine Elektrogeräte bei der Küchenplanung ergonomisch platzieren kannst? Dafür ist es nötig, Geräte wie Herd oder Spülmaschine weiter oben einbauen zu lassen. Der Herd unterhalb der Kochplatten etwa erfordert, dass du dich bückst, wann immer du etwas hineinstellen oder herausnehmen möchtest. Gleiches gilt für die Spülmaschine und den Kühlschrank. Achte deshalb darauf, alle wichtigen Elektrogeräte weiter oben im Schrank einzuplanen.

Bei der Küchenplanung kannst du außerdem darauf achten, dass typische Unfallstellen gar nicht erst auftreten: Herkömmliche Dunstabzugshauben etwa, an denen sich größere Koche leicht den Kopf stoßen, kannst du durch eine versenkbare Haube oder eine Kochfeldabsaugung ersetzen. Außerdem solltest du bei der Konzeption die normalen Laufwege und Arbeitsabläufe in deiner Wohnung im Hinterkopf behalten. Es kann nämlich sehr lange dauern, bis sich dein Gehirn daran gewöhnt hat, dass da plötzlich eine Ecke der Küche in den Weg ragt!

Achte weiterhin darauf, dass du diejenigen Gegenstände, die du häufig benutzt (Lieblingstöpfe und -pfannen, Gewürze etc.) immer in geringem Abstand zu dir aufbewahrst. Auf diese Weise sorgst du dafür, dass du während deiner Arbeitsabläufe nicht allzu weit hin- und herlaufen musst. Und für längere Kochaktionen kannst du dir einen Hocker oder eine Stehhilfe in die Küche holen. So entlastest du deine Beine und sorgst dafür, dass du deine komplette Haltung veränderst, während du weiterarbeitest. So kommt es weniger leicht zu Verspannungen und Schmerzen.   

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Kochen ohne Altersbeschränkungen – seniorengerechte Küchen

Eine ergonomische Küche auch im hohen Alter? Das ist mit der richtigen Vorsorge und ein paar kleinen Umbauten gar kein Problem. Achtest du schon heute bei deiner Küchenplanung auf Ergonomie in deiner Küche, kommt dir das auch später zugute: Eine altersgerechte Küche zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass du darin kochen und spülen kannst, ohne dich viel bücken oder strecken zu müssen. Allerdings sind für manche seniorengerechte Küchen noch mehr Umbauten nötig: Wer sich etwa im Rollstuhl fortbewegt, muss Spüle, Arbeitsflächen und Kochplatten runterfahren können. Das bedeutet, dass hier die Unterschränke entfernt werden müssen. Außerdem müssen alle diese Flächen niedriger angesetzt werden, damit sie vom Rollstuhl aus gut erreichbar sind.

Wichtig sind für altersgerechte Küchen auch Elektrogeräte mit möglichst großen und leicht lesbaren Bedienelementen. Sie sollten starke Kontraste aufweisen und klar erkennbar sein. Hilfreich ist es auch, wenn die Elektrogeräte sowohl mit einem akustischen wie auch mit einem optischen Signal anzeigen, dass sie ausgeschaltet werden sollten – und im Bedarfsfall sollten sie sich auch selbsttätig abschalten. Das gilt vor allem für den Herd.

Senioren, die auf Gehhilfen angewiesen sind, brauchen viel Platz. Für sie eignen sich vor allem offene Wohnküchen gut. Da Oberschränke oftmals kaum erreichbar sind, eignen sich solche Modelle, die auf mittlerer Höhe angebracht werden und sich mittels Scharniersystem nach schräg unten ausklappen lassen.

Fazit: Bequem ist immer besser

Eine ergonomische Küche zu gestalten ist mit ein paar Dingen, auf die zu achten sind, gar nicht so schwer. Und eines kann ich dir sagen: Legst du frühzeitig Wert auf Ergonomie in deiner Küche, schützt du nicht nur deine Gesundheit und erhöhst den Wohlfühlfaktor in deinen vier Wänden, sondern bereitest dich auch schon auf das Alter vor. Eine ergonomische Küche nämlich, in der sich die Arbeitsflächen in der Höhe in Zentimetern anpassen lassen und in der die Elektrogeräte auf bequemer Höhe installiert sind, lässt sich später mit wenig Aufwand in eine seniorengerechte Küche umbauen. Warum also warten? Ich und mein Team erklären dir gern deine Möglichkeiten – und wenn du feststellst, wie viel angenehmer das Hantieren in der Küche ist, ohne dass du dich laufend bücken musst, möchtest du nie wieder zurück zur herkömmlichen Küche und den Rückenschmerzen.

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