Kleines ganz groß – Tipps und Tricks rund um die Gestaltung kleiner Küchen

von Carolin Möbius

Wer mit einer kleinen Küche plant, braucht Kreativität. Wenig Platz muss gut genutzt werden und dennoch gemütlich bleiben. Um deine Küche trotz geringer Größe in ein wahres Raumwunder zu verwandeln, solltest du einige Tipps und Tricks kennen. Die richtige Planung im Voraus ist hier das A und O.

Tipps für die richtige Küchenplanung

Als erstes solltest du dir überlegen, was alles in deiner Küche Platz finden soll und worauf du Wert legen möchtest. Sollen viele Küchenutensilien verstaut werden? Gibt es einen Essplatz? Müssen ein Kühlschrank oder eine Geschirrspülmaschine untergebracht werden? Ist deine Entscheidung gefallen, gilt es zu bedenken, wie du Platz sparen kannst. Welche Dinge können vielleicht an anderer Stelle verstaut werden? Was wird nicht so oft gebraucht? An diesem Punkt solltest du neben der Einrichtung auch ein Budget für deine Küche festsetzen.

Nun steht die Einrichtung. Im nächsten Schritt der Küchenplanung geht es darum, all das, was dir vorschwebt, in dem dir zur Verfügung stehenden Raum optimal unterzubringen. Dazu solltest du deine Küche genau ausmessen und dir am besten eine Skizze machen. Notiere hier auch die Position von Gas- und Wasseranschlüssen, Türen, Fenstern, Fensterbänken, Sockelleisten und Steckdosen. Wenn du nun beginnst, die gewünschten Küchenmöbel in den Raum einzufügen, solltest du einige Dinge berücksichtigen:

  1. Arbeitsplatte: Für diese solltest du mindestens 60 Zentimeter einplanen. Um sie platzsparend zu erweitern, kannst du ein Brett auf die Küchenspüle anpassen lassen, dass flexibel als weitere Arbeitsfläche genutzt werden kann.
  2. Kücheninseln: Möchtest du gern eine Kücheninsel in deine Küche integrieren, ist es ratsam bei weniger Platz mit einer Halbinsel zu planen. Diese wird an die Küchenzeile montiert und kann auch als Theke genutzt werden. Damit du deine Schubladen vernünftig benutzen kannst, solltest du außerdem darauf achten, mindestens 120 Zentimeter Platz zwischen Küchenzeile und Kücheninsel zu lassen. Das Gleiche gilt natürlich auch für gegenüberliegende Küchenzeilen.
  3. Oberschränke und Regale: Um in der Breite zu sparen, ist es sinnvoll, in die Höhe zu planen. Oberschränke sollten bis zur Decke gehen und außerdem nur an einer Wand der Küche montiert werden. So verhinderst du, dass der Raum optisch eingeengt wird. Um deiner Küche zusätzlich eine offene Wirkung zu verleihen, solltest du auf offene Regale oder Oberschränke mit Glas zurückgreifen. Besitzt dein Raum eine Dachschräge, kann diese als Kniestock für Regale, Servierwagen oder Tische und Stühle genutzt werden.
  4. Küchengeräte: Nutze für deine Küche kleine Geräte. Das spart nicht nur Platz, sondern in den meisten Fällen auch Energie.

Die Küche individuell ausgestalten

Es gibt verschiedene Küchenlösungen, die sich besonders für kleine Küchen eignen. Von fertiger Küchenzeile bis hin zur individuell zusammengestellten DIY-Küche stehen dir viele Möglichkeiten offen.

Fertige Küchenzeilen ohne Elektrogeräte gibt es schon ab einer Breite von 220 Zentimetern. Sie können dir als Basis dienen, an denen du Erweiterungen und Anpassungen vornehmen kannst. Möchtest du lieber eine Küchenzeile, in der Elektrogeräte bereits integriert sind, findest du in dieser Kategorie Küchen ab einer Breite von 280 Zentimetern. Hier sind die Kühlschränke meist schon in der angegebenen Breite eingebunden.

Besonders bei verwinkelten Grundrissen ist es wichtig, sich seine Küche exklusiv einrichten zu können. Um die Küchenzeilen individuell zu ergänzen, gibt es für kleine Küchen alle Bestandteile auch einzeln zu erwerben: Unter- und Oberschränke, Spülenschränke, Umbauschränke oder auch Vorratsschränke. So kannst du jeden Winkel optimal ausnutzen.

Neben Küchenzeilen bieten sich bei kleinen Küchen auch Eckküchen als eine Lösung an. Die Küche wird in Form eines L im Raum positioniert und beinhaltet alle Elektrogeräte, inklusive des Kühlschranks. Eckküchen gibt es bereits ab einer Größe von 280 x 170 cm. Die Winkelform garantiert eine optimale Nutzung der Ecke, die dir entweder zusätzliche Arbeitsfläche bietet oder einen Platz für Elektrogeräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine bereithält.

Kleines groß wirken lassen

Die tatsächliche Größe deiner Küche lässt sich zwar nicht ändern, wohl aber ihre Wirkung. Verschiedene Faktoren können Einfluss darauf nehmen, ob die Optik des Raumes eher einengend oder offen und weitläufig wirkt.

Eine entscheidende Rolle bei der Ausstrahlung der Küche spielt die Farbauswahl. Soll dein Raum heller wirken, greifst du am besten zu hellen Farben wie Weiß oder auch helles Grau, Pastellfarben oder Naturtönen. Sie tragen dazu bei, dass deine Küche optisch erweitert wird. Helle Nuancen solltest du dabei nicht nur an der Wand, sondern auch an deinen Ober- und Unterschränken anbringen. Achte vor allem darauf, dass die Küchenmöbel in der gleichen Farbe angestrichen sind. So garantierst du ein einheitliches Gesamtbild. Glänzende Küchenfronten und helle Küchenfliesen, die das einfallende Licht reflektieren, tragen zusätzlich zu einer Weite und Helligkeit des Raumes bei.

Auch die Arbeitsplatte lässt sich farblich anpassen, um zusätzliche Größe zu erzeugen. Besonders eignet sich eine Platte in Weiß oder hellem Grau. Für die richtige Portion Gemütlichkeit solltest du auf Holz als Material setzen. Hartes Holz wie beispielsweise Eiche oder Buche ist sehr robust und damit besonders gut geeignet als Küchenarbeitsplatte.

Wer lieber eine kühle Optik mag, kann auch zu dunkleren Tönen beim Küchenmobiliar greifen. Wichtig ist, dass Wand- und Schrankfarbe in einem klaren Kontrast zueinander stehen. Gestalte deine Küchenschränke und Arbeitsplatte in einem dunkleren Ton, während an der Wand eine betont helle und freundliche Farbe angebracht ist. Der Raum wirkt so nach oben hin größer und insgesamt offener.

Um die Weite deiner Küche darüber hinaus zu unterstreichen, kannst du auf grifflose Fronten und geschlossene Schränke zurückgreifen. Beide sorgen für Ruhe und Ordnung im Raum. Auch offene Regale sind eine gute Wahl bei kleinen Küchen. Achte hierbei nur besonders auf eine geordnete Struktur. Zu volle und chaotische Regale können schnell überladen und einengend wirken.

Eine weitere wichtige Rolle bei der Raumwirkung spielt die Küchenbeleuchtung. Je mehr Licht, desto weitläufiger wirkt deine Küche. Achte deshalb auf eine gleichmäßige und dennoch gemütliche Ausleuchtung der Arbeits- und Sitzflächen. Aber auch Fenster und Türen können den Raum erhellen. Setzt du beispielsweise eine Schiebetür aus Glas ein, gewinnst du nicht nur zusätzlichen Platz, sondern lässt gleichzeitig auch mehr Tageslicht in deine Küche.

Ideen für mehr Stauraum

Eines der wohl größten Probleme bei kleinen Küchen ist der fehlende Stauraum. Wie sollen all die Geräte, all das Geschirr und alle sonstigen Utensilien hier Platz finden? Da Hersteller um dieses Problem wissen, haben sie sich clevere Küchenlösungen einfallen lassen. So gibt es an verschiedenen Stellen in der Küche bereits tolle Möglichkeiten und Ideen für mehr Stauraum.

Platzsparende Schranklösungen

Damit auch wirklich alles seinen Platz findet, ist es wichtig, jede Nische im Raum optimal auszunutzen. Eckschränke bieten dafür oft die Option, ein Karussell im Schrankinneren einzubauen. So sparst du Platz und kommst gleichzeitig bequem an alle Küchenutensilien, die du brauchst. Viele Schränke bieten außerdem auch die Funktion von höhenverstellbaren Regalfächern, die individuell an die zu verstauenden Küchenutensilien angepasst werden können. Angebrachte Fächer an der Schranktür ergänzen diese und sorgen dafür, dass wirklich jede Ecke des Schrankes optimal als Stauraum genutzt werden kann.

Eine weitere Idee, um in deiner Küche Stauraum zu gewinnen, ist die Nutzung von Tablarauszügen. Diese cleveren Aufbewahrungssysteme bieten nicht nur eine Menge Platz, sondern sehen dazu auch noch extrem elegant aus. Angebracht beispielsweise unter dem Herd können sie im Gegensatz zu herkömmlichen Schubladen eine Vielzahl an Töpfen und Pfannen beherbergen. Das Tablar wird vollständig aus dem Schrankinneren herausgezogen, sodass alle sich darauf befindlichen Gegenstände bequem erreicht werden können.

Einige Schranklösungen vereinen Stauraum mit zusätzlicher Arbeitsfläche. So gibt es ausziehbare Rollschränke, die an Küchenzeilen mit Arbeitsplatte angebracht werden können. Sie erweitern die Arbeitsfläche und lassen sich dabei auch perfekt als Sitzarbeitsplatz nutzen. Auch Apothekerschränke sind eine gute Wahl für kleine Küchen. Durch ihren schmalen Korpus passen sie perfekt in jede Nische und sorgen für zusätzlichen Stauraum.

Mehr Stauraum lässt sich auch durch eine gute Struktur und Ordnung verwirklichen. Dafür gibt es funktionale Schubladensysteme, die dir dabei helfen, einen Überblick über dein Kücheninventar zu behalten und auf Anhieb zu finden, was du gerade brauchst. So bleibt deine Küche nicht nur aufgeräumt, sondern behält auch seine weite Ausstrahlung.

Raffinierte Regale

Nicht nur Schränke, sondern auch verschiedene Regalvariationen können deiner kleinen Küche besonderen Charme verleihen. Besonders beliebt sind offene Wandregale aus Holz, die es in verschiedenen Ausführungen passend für den vorhandenen Platz gibt. Durch ihren meist einfachen Aufbau ist es auch kein Problem, Regale selbst zu bauen. Verstaut werden in ihnen zum Beispiel trockene Lebensmittel wie Mehl, Zucker oder Reis. Achte beim Befüllen aber darauf, das Regal nicht zu voll zu stellen. Insgesamt hinterlässt du sonst einen sehr überladenen Eindruck. Wandregale können an den Seitenwänden zwischen Arbeitsplatte und Oberschrank, deiner Küchenrückwand oder in Ecken und Nischen angebracht werden. Ergänzt mit Haken können am Regal auch Handtücher oder Utensilien zum Kochen Platz finden.

Neben dem Wandregal sind auch Roll- oder Hängeregale eine gute Idee, um zusätzlichen Stauraum zu haben. Rollregale sind besonders gut für Nischen geeignet. Angebunden an deine Arbeitsplatte können sie dir neben dem Platz zum Verstauen auch noch eine erweiterte Arbeitsfläche bieten. Hängeregale wiederum sind ein guter Ort, um Gewürze oder Kräuter leicht zugänglich zu machen. Sie können über einer Kücheninsel an der Decke montiert werden und sind damit nicht nur praktisch, sondern haben gleichzeitig auch einen dekorativen Charakter.

Verstaubare Möbel und Geräte

Damit auch die kleine Küche aufgeräumt wirkt, bieten Hersteller verschiedene Lösungen, Möbel und Geräte platzsparend zu verstauen. Ist beispielsweise noch ein Essbereich in deiner Küche geplant, kann es schnell mal eng werden. Deswegen gibt es einklappbare Tische, Regale und Stühle, die dir ein flexibles Platzmanagement erlauben. So ist es beispielweise möglich, deinen Esstisch als Schublade zu tarnen, die als Fläche mit Beinen bei Bedarf ausgezogen werden kann. Oft sind solche Lösungen Maßanfertigungen vom Tischler, die speziell für deine Küche entworfen werden.

Auch die Spüle ist schnell verstaut. Mit nur wenigen Handgriffen lässt sie sich in eine erweiterte Arbeitsfläche umfunktionieren. Ein einfaches mobiles Brett wird auf den Beckenrand gelegt und schon kann auch hier das Gemüse geschnitten werden. Steht der Abwasch nach dem Kochen an, wird das Brett einfach wieder entfernt und die Spüle kann wie gewohnt genutzt werden.

Haushaltsgeräte dürfen in einer guten Küche natürlich nicht fehlen. Oft nehmen sie aber wichtigen Platz der Arbeitsfläche weg. Deswegen haben Hersteller Lifter entwickelt, die per Knopfdruck deine Geräte im Korpus unter der Arbeitsfläche verstecken und erst bei Bedarf wieder hochfahren. So bleibt deine Arbeitsplatte frei und deine Küche behält ihren aufgeräumten Look.

Der Essplatz in kleinen Küchen

Du stehst vor der Aufgabe, einen Essbereich in deine Küche zu integrieren? Keine Panik. Auch wenn wenig Platz ist, gibt es einige kreative Möglichkeiten, diesen in die Küche einzubinden. Dazu solltest du dir zunächst den Grundriss des Raumes anschauen. Bei einer quadratischen Küche empfiehlt sich ein runder Tisch. Ist der Grundriss rechteckig, passt ein rechteckiger Tisch am besten in die Küche. Statt Stühlen kannst du dir überlegen, eine Bank an der Wand oder über Eck aufzubauen.

Es gibt keinen Platz für einen Tisch? Auch für diese Situation gibt es Lösungen. Besitzt du eine Kücheninsel, kann eine Seite als Tresen genutzt werden. Hier brauchst du nur noch passende Stühle in der richtigen Höhe. Alternativ zur Kücheninsel eignen sich auch Fensterbänke als Tresen. Mit einem Brett erweitert und Barhockern davor platziert, hast du einen fertigen Bereich zum Essen. Gibt es außerdem eine kleine Nische in deiner Küche, kannst du selbst kreativ werden und dir deinen ganz individuellen Essbereich gestalten.

Möchtest du keinen Tresen, gibt es auch die Möglichkeit, einen Klapptisch in deine Küche zu integrieren. Ein Klapptisch besteht aus einer Tischplatte mit Stützen, die mit Holzleisten an der Wand befestigt wird. Nach dem gemeinsamen Essen kann er also einfach hochgeklappt werden. Klapptische eignen sich zumeist nicht nur als Ort zum Essen, sondern können auch mit einer zusätzlichen Arbeitsfläche punkten.

Kleine Küchen ganz groß

Du siehst also: Selbst wenn dir nur wenig Platz zur Verfügung steht, um deine Küche einzurichten, gibt es trotzdem viele Möglichkeiten, einen Ort ganz nach deinem Geschmack zu kreieren. Mithilfe kleiner Tricks gelingt es, auch die kleinste Küche größer und vor allem gemütlich wirken zu lassen. Eine genaue Planung im Voraus bleibt dabei das Wichtigste. Wir von xanocs lassen dich in der Vorbereitung nicht allein und stehen dir mit unserer langjährigen Erfahrung zur Seite.

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