Unser frostiger Alltagsbegleiter – der Kühlschrank

von Carolin Möbius

Betrachtet man sich als Verbraucher allerdings den Markt der Kühlschränke, kann einem nur schwindelig werden. Es herrscht eine unübersichtliche Vielzahl an unterschiedlichen Arten und Typen, Sonderfunktionen und Herstellern. Von der enormen Preisspanne ganz abgesehen. Den passenden Kühlschrank für sein Eigenheim zu finden, wird zu einer echten Herausforderung. Auf welche Details du deshalb achten solltest und was dir bei der Suche hilft, liest du hier.

Die richtige Größe bestimmen

Wie groß dein Kühlschrank sein sollte, hängt immer von der Personenanzahl im Haus und der Nutzungsart ab. Singles oder Studenten kommen mit einem Volumen von 100 Litern oder weniger aus. Für zwei Personen empfiehlt sich ein Volumen von etwa 140 Litern. Um die passende Größe für deinen Kühlschrank zu errechnen, ergibt sich folgende Faustregel: Pro weitere Person im Haushalt sollte mit einem zusätzlichen Volumen von 50 Litern gerechnet werden. Natürlich spielt hierbei auch eine Rolle, wie oft du dein Heim für Gäste oder größere Veranstaltungen bereitstellst. Modelle, die ein Volumen von mehr als 300 Litern fassen, kommen vor allem im Gastronomiebereich zum Einsatz und sind mit mehreren Kühlzonen speziell auf deren Ansprüche abgestimmt.

Die typischsten Arten von Kühlschränken

KuehlschrankformenFür Kühlschränke gibt es unzählige Arten und Typen, die sich gerade in Ihren Zusatzfunktionen stark unterscheiden. Von Gefrierkombinationen über Kühlschränke für spezielle Getränke bis hin zu kleinen Camping-Kühlschranken ist für jeden Anlass etwas dabei. Zu den wichtigsten Arten im Heimgebrauch zählen allerdings:

Kühl-Gefrierkombination

Die wohl beliebteste Kühlschrankform kombiniert einen Kühlbereich mit einem Gefrierteil, der meist im unteren Bereich des Schrankes angesiedelt ist. Mithilfe einer Isolierschicht sind sie voneinander getrennt. Die Kombination verbraucht weniger Stellfläche und auch Kosten als zwei einzelne Geräte. Für Haushalte, die Lebensmittel also nicht nur kühlen, sondern auch gefrieren möchten oder regelmäßig Tiefkühlprodukte lagern, ist diese Kühlschrankart also genau die richtige Wahl. Die Kühl-Gefrierkombination bietet ein Fassungsvermögen von bis zu 400 Litern und ist mit zahlreichen Funktionen kombinierbar.

Minikühlschrank oder auch Tischkühlschrank

Minikühlschränke zeichnen sich, wie der Name schon verrät, durch ihre kleine und kompakte Form mit einer Höhe von ca. 50 cm aus. Mit ihrer überschaubaren Größe nehmen sie wenig Platz ein und passen somit perfekt in jeden Raum. Sie werden vorrangig als Zweitgeräte eingesetzt und sind vor allem in Büros, WGs oder in Hotelzimmern als Minibars zu finden. In Schlafräumen sollte bei Minikühlschränken allerdings auf einen niedrigen Geräuschpegel geachtet werden.

Side-by-Side Kühlschrank

Zu den größten Arten zählen die Side-by-Side Kühlschränke, die auch als amerikanische Kühlschränke bekannt sind. Diese Modelle sind meist mit einer doppelten Tür ausgestattet und ordnen Kühl- und Gefrierfächer nebeneinander an. Sie bieten besonders viel Stauraum und überzeugen mit modernen Features wie eingebauten Wasser- oder Eiswürfelspendern.

Kühlschrank mit Gefrierfach

Im Gegensatz zur Kühl-Gefrierkombination besitzt dieses Modell nur ein Gefrierfach, welches direkt in den Kühlbereich integriert und mit einer unterschiedlichen Leistung betrieben wird. Die meisten dieser Fächer sind aufgrund ihrer fehlenden Isolation nur für eine kurzfristige Lagerung geeignet. Kühlschränke dieser Art sind sehr kompakt, besitzen dafür aber eine geringere Kühlleistung.

Getränkekühlschrank

Der Getränkekühlschrank ist alleinig zur Kühlung von Getränken gedacht. Er ist daher eher eine Sonderform und weniger für den alltäglichen Gebrauch gedacht. Dennoch kann er kleine Feste oder Feiern aufpeppen und verschönern. Seine Ablagen sind für die unterschiedlichsten Getränkeflaschen konzipiert.

Sich für die richtige Form entscheiden

Die unterschiedlichen Typen von Kühlschränken besitzen verschiedene Formen, die der Raumsituation deiner Küche angepasst werden können. Für dich ist es wichtig zu entscheiden, wo der Kühlschrank hingestellt oder wie eingebaut werden soll. So gibt es Geräte als Unterbaulösung, Einbaukühlschränke oder freistehende Modelle in Groß und Klein.

Unterbaukühlschrank

Der Unterbaukühlschrank kann direkt unter der Arbeitsplatte platziert werden. Er besitzt eine flexible Abdeckung, ist besonders kompakt und nimmt damit wenig Stellplatz weg. Der Standplatz muss allerdings im Vorhinein genauestens ausgemessen und eventuelle Belüftungsschlitze in der Arbeitsplatte berücksichtigt werden.

Einbaukühlschrank

Der Einbaukühlschrank wird entweder in einen Küchenschrank eingebaut oder mit einer angepassten Frontplatte an der Kühlschranktür versehen. Er kann damit passend in eine Küchenzeile integriert werden. Er wird mit der Küchenfront verblendet und besitzt keine eigene Möbelfront. Es gibt unterschiedliche Größen, die auch mit einem Gefrierbereich erhältlich sind. Großer Vorteil bietet seine schlichte Erscheinung und große Anpassung an den restlichen Stil der Küche.

Freistehender Kühlschrank

Diese Kühlschrankform kann überall im Raum platziert werden und bietet die größte Flexibilität. Einzige Voraussetzungen sind eine Steckdose in Reichweite und ausreichend Stellplatz. Welches Modell genutzt wird, ist uneingeschränkt. Vom Minimodell bis zu einem auffälligen Side-by-Side Designerstück ist alles möglich.

Gefrierfach: Ja oder nein?

Diese Frage solltest du in Abhängigkeit von deinen Koch- und Essgewohnheiten treffen. Wenn du viele Vorräte lagerst oder gern Speisen vorkochst, ist ein Gefrierfach auf jeden Fall die richtige Wahl. Eine Kühl-Gefrierkombination ist in Betracht zu ziehen, wenn deine eingefrorenen Lebensmittel überschaubar bleiben oder dein Haushalt nicht allzu groß ist. Ein kleines Gefrierfach fasst meist 50 bis 80 Liter. Ein großer Gefrierschrank kann bis zu 130 Liter Nutzinhalt haben. Außerdem ist es sinnvoll, auf die verschiedenen Temperaturrichtwerte zu achten, die eine unterschiedlich lange Lagerung garantieren:

Richtwert

Temperatur

Lagerungszeit

*

bis -6 °C

etwa 1 Woche

**

bis -12 °C

etwa 1 Monat

***

bis -18 °C

etwa 3 Monate

****

bis -18 °C

etwa 1 Jahr und länger

 

No Frost und Low Frost

Das klassische Abtauen wird mit modernen Kühlschränken mehr und mehr abgeschafft. Dafür wurden zwei unterschiedliche Systeme entwickelt, die das Abtauen entweder erleichtern oder vollkommen für dich übernehmen: Low Frost und No Frost.

TiefkuehlfachDie Low Frost Funktion sorgt dafür, dass die Eisbildung in deinem Kühlschrank um bis zu 80 Prozent verringert wird. Dies gelingt mithilfe einer speziellen Beschichtung der Innenwände, die verhindert, dass sich das Eis leicht festsetzen kann. Als Folge musst du diesen deutlich seltener abtauen als Geräte ohne diese Funktion.

Bei der No Frost Funktion sorgt ein ausgeklügeltes Umluftsystem dafür, dass sich gar kein Eis mehr in deinem Kühlschrank bildet. Die Luftfeuchtigkeit wird aus dem Gefrierschrank abtransportiert, sodass sie sich nicht in Form einer Eisschicht ablagern kann. Auch wenn Kühlschränke mit einer solchen Funktion aufgrund des Ventilators zusätzlich Strom verbrauchen, rechnet sich diese Investition am Ende trotzdem. Der Umluftventilator ist weit weniger energieaufwendig als der Betrieb eines vereisten Kühlschranks.

Die Energieeffizienz eines Kühlschranks

Ein Kühlschrank sollte zwar ordentlich kühlen, aber dennoch angemessen effizient laufen. Beim Kauf ist es also sinnvoll, die Energieeffizienzklasse deines Geräts zu überprüfen. Der Stromverbrauch wird auf das Jahr gesehen berechnet. Die besten Kühlschränke besitzen die Effizienzklasse A+++. Es gilt die Faustregel: Ein zusätzliches + in der Energieeffizienzklasse bringt bei gleichem Volumen etwa 25 Prozent Stromersparnis. So lohnt es sich auch, anfangs einen höheren Preis für mehr Effizienz zu investieren, wenn im Jahr deutlich Energie gespart und damit auch die Umwelt weniger belastet wird.

Zusatzfunktionen

Neben dem normalen Kühlen oder Gefrieren bieten moderne Kühlschränke auch eine Vielzahl an weiteren Funktionen. So kann der Kühlschrank beispielsweise individuell bedient und in seiner Temperatur in seinen unterschiedlichen Zonen gesteuert werden. Eine Urlaubsfunktion bietet außerdem die Möglichkeit, Energie zu sparen, indem der Kühlschrank während der Abwesenheit leicht wärmer eingestellt ist und damit weniger Strom verbraucht. Durch die stets geschlossene Tür kann die Temperatur im Inneren konstant gehalten werden. Eine weitere Möglichkeit, Energie zu sparen, kann durch die Alarmfunktion realisiert werden. Diese meldet dem Nutzer, sobald der Kühlschrank zu lang offen steht oder nicht richtig geschlossen wurde.

Einige Side-by-Side Modelle besitzen als Zusatzfunktion einen Wasser- oder Eiswürfelspender. Am Kühlschrank befindet sich ein Tank oder er wird direkt an die Wasserleitung angeschlossen. Kühles Wasser oder Eiswürfel stehen damit jederzeit bereit. Außerdem können Kühlschränke auch mit einer App-Steuerung ausgestattet sein. So kannst du über dein Smartphone beispielsweise die Temperatur und jegliche technische Fehler ständig im Blick behalten und angezeigt bekommen.

Kühlschrankhersteller im Überblick

Da der Markt für Kühlschränke so groß ist, ist auch die Landschaft der Hersteller dementsprechend unübersichtlich. Die Technik entwickelt sich ständig weiter und immer neue Features sollen den Kunden vom neuesten Produkt überzeugen. Kühlschränke werden außerdem immer sparsamer, effizienter in ihrer Aufteilung und vielfältiger in ihrem Design. Zu den wichtigsten Herstellern gehören unter anderem:

Bosch

Das Traditionsunternehmen aus Deutschland überzeugt mit seinen geräumigen Innenräumen, einer sehr guten Energieeffizienz und einem sehr leisen Betrieb der Geräte. Ihr Sortiment bietet eine große Auswahl an verschiedenen Geräten unter anderem große Kühl-Gefrierkombinationen mit No Frost System und innovativen Frischhaltesystemen. Preislich beginnen neuwertige Bosch Kühlschränke bei rund 400 Euro, können aber bis zu 2.500 Euro kosten.

Samsung

Samsung ist ein südkoreanisches Unternehmen, dessen Modelle von vielen komfortablen Extras zeugen und Kunden mit ihrer umfassenden Ausstattung begeistern. Antibakterielle Türdichtungen, Frischezonen und ein niedriger Energieverbrauch hat sich das Unternehmen auf die Fahne geschrieben. Ihr vielseitiges Sortiment bietet stilvolle Beleuchtung, unterschiedliche Frischezonen und ein No Frost System. Außerdem bieten viele Modelle eine moderne Steuerung mit App an. Samsung Kühlschränke bewegen sich in der Preisklasse ab 450 bis 3.000 Euro.

Achte außerdem bei den Herstellern auf den zusätzlichen Service beim Kauf eines Kühlschranks. Viele bieten eine Lieferung direkt nach Hause an und erledigen teilweise sogar die Entsorgung des alten Kühlschranks für dich. Neben den großen vorgestellten Herstellern gibt es noch weitere interessante Mitstreiter zum Beispiel Blaupunkt, Siemens, Miele, AEG, NEFF, Smeg oder Gaggenau.

Der Kühlschrank passend zum individuellen Haushalt

Bei kleineren Haushalten reichen kleine Kühlschränke mit einem Nutzinhalt von rund 200 Litern. Die Preise liegen je nach Modell bei 150 bis 1.500 Euro. Familien und Haushalte bis zu 4 Personen benötigen einen Nutzinhalt mit bis zu 300 Litern. Diese Modelle kosten zwischen 400 und 2.000 Euro. Spezielle Kühlschränke oder Designerstücke kosten natürlich deutlich mehr. Hier kommt es auf den persönlichen Geschmack an. Große Side-by-Side Modelle oder Gastrogeräte kosten beispielsweise über 2.000 Euro.

Für welchen Kühlschrank du dich auch immer entscheiden magst, pass ihn auf deinen Haushalt und deine Wünsche an. Auch Fragen nach dem zur Verfügung stehenden Standplatz und dem benötigten Stauraum solltest du für dich selbst beantworten. Steck dir weiterhin einen preislichen Rahmen ab und bedenke eine sinnvolle Energiebilanz.

Bildquellen: Kühlschrank: ©Andrey Popov stock.adobe.com; Tiefkühlschrank ©hedgehog94 | stock.adobe.com

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