Was du über Geschirrspülmaschinen wissen solltest

von Carolin Möbius

Einmal angeschafft, ist er aus dem eigenen Haushalt kaum noch wegzudenken: der Geschirrspüler. Wer mag es schon, nach der letzten großen Familienfeier oder geselligen Abendrunde das gesamte Geschirr per Hand aufzuwaschen. Geschirrspüler sparen also nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Der Markt für Spülmaschinen ist groß und immer neue Funktionen werden von den Herstellern für die Nutzer angeboten. Welche Arten und Größen von Geschirrspülern es gibt, welche Funktionen angeboten werden und wie die verschiedenen Modelle im Vergleich abschneiden, liest du hier. 

Die richtige Größe wählen

Bevor du dich für eine bestimmte Art von Geschirrspülmaschine entscheidest, ist es wichtig, die Größe festzulegen. Wenn du allein lebst oder nicht oft zuhause bist, genügt eine Single-Spülmaschine völlig. Sie ist 45 cm breit, fasst bis zu 10 Maßgedecke und passt somit perfekt in eine Singleküche. Solltest du allerdings in einem größeren Haushalt wohnen, ist ein Geschirrspüler mit einer Baubreite von 55 bis 60 cm optimal. In diesem können 12 bis 15 Maßgedecke pro Spülgang gesäubert werden. Für Personen mit sehr großen Familien gibt es Modelle mit erweitertem Innenraum und vielen Extras wie beispielsweise speziellen Weinglas-Haltern.

Bauformen von Geschirrspülern

Grundsätzlich werden Spülmaschinen in 4 Arten eingeteilt, die anhand der Integration in die Küche unterschieden werden. So gibt es freistehende Maschinen, Unterbaugeräte, teil- oder vollintegrierte Geschirrspüler.

Der freistehende Geschirrspüler

Freistehende Spülmaschinen können frei im Raum platziert werden. Du kannst sie also an den Platz stellen, wo du es gerne möchtest. Die einzige Voraussetzung ist ein Wasseranschluss. Die Gerätefront dieser Modelle ist offen sichtbar und kann durch keine Verkleidung oder Dekorplatte verdeckt werden. Die meisten freistehenden Geschirrspüler sind außerdem gleichzeitig auch Unterbaugeräte. Dazu lässt sich ihre Abdeckplatte abnehmen, sodass sie unter einer Arbeitsplatte platziert werden können.

Alle Vorteile auf einen Blick:

  • flexible Aufstellung
  • kompaktes Design
  • meist unterbaufähig

Unterbaugeräte

Geschirrspüler dieser Art werden in reine Unterbaugeräte und Standgeräte, die unterbaufähig sind, eingeteilt. Unterbau-Spülmaschinen besitzen im Gegensatz zu unterbaufähigen Geräten keine Abdeckplatte, da sie dafür vorgesehen sind, immer unter einer Arbeitsplatte platziert zu werden. Sie sind von oben nicht belastbar und taugen deshalb nicht als reines Standgerät. Dafür lassen sich Unterbau-Geschirrspüler schnell und günstig einbauen. Außerdem besitzen sie meist höhenverstellbare Füße, die es dem Nutzer möglich machen, die eigene Arbeitsplatte in einer ergonomischen Höhe zu platzieren.

Die Vorderseite der Einbaugeschirrspüler ist bei beiden sichtbar. In manchen Fällen sind Unterbaugeräte allerdings dekorfähig. Ihre Front kann mithilfe von Dekorplatten an das Design der eigenen Küche angepasst werden. Da Unterbaugeräte in ihrer Größe außerdem genormt sind, können sie bei Schäden schnell und einfach ausgetauscht werden.

Alle Vorteile auf einen Blick:

  • bei Schäden schnell und einfach austauschbar
  • günstiger und einfacher Einbau
  • Höhenanpassung durch verstellbare Füße
  • Designanpassung durch Dekorplatten

Teil- und vollintegrierte Geschirrspüler

Bei teil- und vollintegrierten Spülmaschinen ist es das Ziel, das Gerät mit dem Rest der Küche verschmelzen zu lassen. Teilintegrierte Modelle werden ohne Türverkleidung geliefert, damit die original Möbelfronten der eigenen Einbauküche an der Front montiert werden können. Von der Spülmaschine ist dadurch nur noch die Bedienleiste sichtbar. Statt die Möbelfronten der Küche zu nutzen, können natürlich auch passende Dekorplatten zum Gerät gewählt werden, die in verschiedenen Farben und Mustern erhältlich sind.

Vollintegrierbare Geschirrspüler sind im Gegensatz dazu bei geschlossener Tür gar nicht mehr zu erkennen. Eine Verkleidung passend zum Rest der Küchenmöbel lässt das Gerät aus dem Sichtfeld verschwinden. Das Bedienfeld findet sich bei diesen Modellen an der Innenseite der Gerätetür. Dadurch ist der Gebrauch nur bei offener Tür möglich und Anzeigen wie beispielsweise die verbleibende Spülzeit bleiben dem Nutzer verborgen. Einige Hersteller umgehen dieses Problem, indem sie die Restlaufzeit auf den Küchenboden projizieren. Durch die feste Integration beider Arten in den Rest der Küche, werden teil- und vollintegrierte Geschirrspüler außerdem oft als leiser wahrgenommen.

Alle Vorteile auf einen Blick:

  • nahtlose Integration in die eigene Küche
  • flexible Gestaltung mit unterschiedlichen Küchenfronten
  • leiser Betrieb

Die Vielfalt der Funktionen

Die Wahl der Funktionen des Geschirrspülers fällt schwer: Hersteller sind bemüht, den Nutzern immer neue Extras anzubieten, um den Küchenalltag so angenehm wie möglich zu machen. Dementsprechend kleinteilig und unübersichtlich ist der Markt an Geschirrspülern. Welche Funktionen letztendlich in deinem Geschirrspüler vorhanden sein sollen, hängt umso mehr von deinen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Um dir dennoch einen groben Überblick über mögliche Extras zu bieten, findest du hier etwas über verschiedenste Spülprogramme, smarte Spülmaschinen und Korb- und Schubladensysteme.

Spülprogramme

Die Vielfalt an Spülprogrammen ist groß. Für jede Situation und jedes Geschirr findest du deinen passenden Spülgang. Wer zum Beispiel besonders Wasser sparen möchte, sollte sich für die Eco-Programme entscheiden. Diese laufen in der Regel zwar deutlich länger, nutzen dafür aber weniger Wasser bei geringerer Temperatur. Auch sparen kannst du mit der Multizone-Funktion. Hier lässt sich einstellen, ob nur der Ober- oder Unterkorb gespült werden soll. Falls du deinen Geschirrspüler also mal nicht ganz voll bekommst, sparst du mit diesem Programm Energie und Kosten.

Soll es mal schnell gehen, bieten viele Spülmaschinen einen Turbo-Spülgang an. Auch wenn das Geschirr hier deutlich schneller sauber wird, sparst du keinesfalls an Energie. Im Gegenteil: diese Programme verbrauchen meist sogar deutlich mehr Strom und Wasser als andere Spülgänge. Ist dein Geschirr oder deine Töpfe mal besonders fettig oder brauchen deine Gläser ein besonderes Programm, um sauber und klar zu werden, finden sich auch dafür passende Funktionen.

Da es bei der Vielfalt an Programmen aber schwierig werden kann, immer genau den passenden Spülgang auszuwählen, gibt es bei besonders modernen Geschirrspülmaschinen das Automatikprogramm. Hier übernimmt das Gerät alle wichtigen Einstellungen für dich. Ein Sensor erkennt die Menge, Art und den Verschmutzungsgrad des Geschirrs und erstellt daraufhin ein für dich passendes Programm. Der Wasserverbrauch und die Temperatur werden auf die Situation angepasst. So sparst du nicht nur Strom und Wasser, sondern ersparst dir auch die Qual der richtigen Wahl.

Läuft deine Spülmaschine oft in der Nacht, solltest du die Angaben des Geräts zur Geräuschentwicklung während des Betriebs beachten. Ist dir außerdem wichtig, dass dein Geschirr nach dem Spülen komplett trocken ist, ist es sinnvoll, sich für den Trockenwirkungsgrad A zu entscheiden. Damit es außerdem beim Spülen nicht nass wird in deiner Küche, bieten viele Hersteller die AquaStop- Funktion bei ihren Geschirrspülern an. Diese sorgt dafür, dass im Falle eines Defektes die Wasserzufuhr zum Gerät unterbrochen wird und dein Küchenboden trocken bleibt.

Smarte Spülmaschinen

Mittlerweile lassen sich viele Haushaltsgeräte wie beispielsweise der Kühlschrank mit dem eigenen Smartphone oder Tablet vernetzen. Und natürlich ist das auch bei deiner Spülmaschine möglich. Über dein Handy lässt sich beispielsweise der Spülstand abfragen. Du wirst außerdem informiert, wenn etwas defekt ist und Ersatzteile bestellt werden müssen oder die Maschine bereit ist, ausgeräumt zu werden. Du bist zum Beispiel außer Haus und die Spülmaschine soll erst fertig sein, wenn du wiederkommst? Kein Problem, denn auch das lässt sich mit ein paar wenigen Klicks einrichten. Wer also viel unterwegs ist und gern vorausplant, ist mit smarten Spülmaschinen gut bedient.

Korb- und Schubladensysteme

Besteck und Geschirr werden im Geschirrspüler entweder in Körben oder Schubladen einsortiert. Klassisch besitzt eine Spülmaschine einen Unter- und einen Oberkorb. Für das Besteck gibt es die Möglichkeit, entweder in einem klassisch herausnehmbaren Besteckkorb oder einer Besteckschublade deponiert zu werden. Der Besteckkorb ist mit mehreren Kammern ausgestattet, in denen das Besteck zum Spülen vertikal einsortiert wird. Er wird frei im Unterkorb des Geschirrspülers platziert. Die Besteckschublade hingegen ist eine Ablage, die über die gesamte Breite des Geräts verläuft. In ihr wird das Besteck horizontal platziert. Die Schublade ist oberhalb des Oberkorbes angebracht und kann ausgezogen werden.

Um die Ergonomie des Nutzers zu optimieren, gibt es für Ober- und Unterkorb von Spülmaschinen flexible und höhenverstellbare Korbsysteme. So können die verschiedenen Zonen zur Beladung beliebig und mit einem einfachen Handgriff an das Geschirr angepasst werden. Manche Korbsysteme lassen sich sogar in Schräglage anbringen.

Auf das Energielabel achten

Wenn du Energie sparen willst, benötigst du ein Gerät, das fürs Geschirrspülen möglichst wenig Wasser bei möglichst geringer Temperatur verbraucht. Um dem Verbraucher also auf einen Blick erkennen zu lassen, wie effizient eine Spülmaschine arbeitet, wurde das Energielabel eingeführt. Auf diesem befinden sich Angaben zum Wasserverbrauch, zum Stromverbrauch pro Jahr, zum Trockenwirkungsgrad, zur Geräuschentwicklung und zur Standardbeladung in Maßgedecken. Außerdem findest du dort die Energieeffizienzklasse. Bei Spülmaschinen hast du die Wahl zwischen der Energieeffizienzklasse A+, A++ und A+++. Mit der Klasse A+++ ergeben sich für dich die besten Einsparmöglichkeiten, mit denen du vor allem im Vergleich zu anderen Modellen besonders viel Geld pro Jahr sparst. Allerdings ist der Verbrauch von Geräten innerhalb der Energieeffizienzklasse A+++ nicht immer gleich. Auf den Wasser- und Stromverbrauch solltest du beim Vergleichen also zusätzlich achten.

Geschirrspüler im Vergleich

Geschirrspüler gibt es von einer Vielzahl von Herstellern. Zu den bekanntesten Markenherstellern zählen unter anderem Neff, Bosch, Miele, AEG, Siemens und Gaggenau. Bei Spülmaschinen dieser Anbieter muss der Verbraucher aber oft etwas tiefer in die Tasche greifen. So werden Markengeschirrspüler erst ab 300 Euro angeboten, wohingegen günstigere Alternativen meist für weniger als 200 Euro zum Verkauf stehen. Doch lohnt sich die deutlich höhere Investition?

Generell ist festzuhalten, dass teurer nicht automatisch besser ist, aber oft mit einer hochwertigeren Verarbeitung und damit auch längeren Lebensdauer einhergeht. Anstatt Kunststoffbauteile zu verwenden, werden beispielsweise Stahlelemente im Geschirrspüler verarbeitet. Auffällig günstige Geräte können neben der kurzen Lebensdauer oftmals keine gute Reinigungsleistung und einen geringen Geräuschpegel und damit niedrige Lautstärke gewährleisten.

Allerdings muss es auch nicht immer der teuerste Geschirrspüler im Sortiment sein. Spülmaschinen im mittleren Preissegment, also um die 400 bis 800 Euro, überzeugen mit einer soliden Leistung. Das zeigt ein von der Stiftung Warentest regelmäßig durchgeführter Spülmaschinenvergleich von 2021. Bei diesem werden verschiedenste Geschirrspüler hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien miteinander verglichen. Getestet wurde hier durch die Verbraucher selbst, die über einen längeren Zeitraum hinweg Haushaltsgeräte, darunter 9800 Geschirrspüler, im täglichen Gebrauch hinsichtlich Störanfälligkeit, Preis-Leistungsverhältnis und allgemeine Zufriedenheit bewertet haben. Es lohnt sich also auch, beim Kauf auf bestehende Kundenbewertungen zurückzugreifen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen und das Preis-Leistungs-Verhältnis einzuschätzen.

Allerdings konnten im Geschirrspülervergleich die hochpreisigen Marken wie Bosch, Siemens und Miele mit ihren Geschirrspülern am meisten überzeugen. Das mag nicht zuletzt auch auf deren hochwertigere Verarbeitung und damit längere Lebensdauer zurückzuführen sein. Markengeräte können hier bis zu 12 Jahre in Gebrauch sein.

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Den richtigen Spülhelfer für sich finden

Eines steht fest: Geschirrspüler erleichtern unseren Alltag und schonen unsere Nerven. Da es eine Vielzahl an Funktionen und Arten gibt, ist es wichtig, sich vor dem Kauf Kriterien zurechtzulegen, was die Spülmaschine alles leisten soll und welcher preisliche Rahmen möglich ist. Eine etwas größere Investition lohnt sich, um eine hohe Lebensdauer zu garantieren. Generell gilt aber, dass sich das Vergleichen von Spülmaschinen mit ähnlichem Preis lohnt.

 

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