Die häufigsten Küchenformen im Überblick

von Carolin Möbius

Die Küche ist das Herz des Hauses. Richtest Du sie sorgfältig her, kann sie zu einem warmen Anzugspunkt für alle werden, die bei Dir wohnen oder bei Dir ein- und ausgehen. Um sie ideal nutzen zu können, solltest Du aus den möglichen Küchenformen diejenige auswählen, die zu Deinen Ansprüchen, Deinem Geldbeutel und den baulichen Gegebenheiten passt.

Die häufigsten Küchenformen

Wer mag, kann sich seine Küche natürlich so individuell wie möglich zusammenstellen – so ein Sammelsurium aus Einzelteilen kann durchaus seinen Reiz haben. Praktischer allerdings sind im Normalfall vorgefertigte Küchen, die den vorhandenen Platz optimal ausnutzen und ergonomisch klug konzipiert sind. Viele Leute finden es auch schön, wenn die Schränke einheitliche Oberflächen haben – das bringt etwas Ruhe und Harmonie in einen Raum, der oft viel genutzt wird und leicht etwas chaotisch wirkt. Wir stellen Dir hier die häufigsten Küchenformen mit ihren Vor- und Nachteilen vor und erklären Dir, für wen sie sich eignen.

Küche in L-Form (Eckküche)

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Eine Eckküche, wie die Küche in L-Form auch genannt wird, lässt sich in den meisten kleinen und mittelgroßen Räumen realisieren. Sie bietet mehr Arbeitsplatz und Stauraum als eine reine Küchenzeile, und in einem Drehkarussell im Eckschrank kannst Du die sperrigen Gegenstände unterbringen, die Du nicht oft brauchst und die immer zu viel Platz wegnehmen. Wegen des Winkels sind die Wege zwischen Arbeitsplatte und Herd nur kurz, sodass Du auch bei hektischen Kochaktionen nie in Stress gerätst.

In den meisten Fällen wird eine Eckküche so eingebaut, dass sie an zwei Wänden entlangführt. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, die kurze Seite in den Raum ragen zu lassen. Auf diese Weise fungiert sie – etwa in Ein-Zimmer-Apartments oder größeren Essbereichen – als Raumtrenner. Einige Barhocker an der Seite zum Wohnraum hin erlauben es Deinem Besuch, während des Kochens mit Dir zu plaudern.

Ist der Küchenraum groß genug, kannst Du auf der Seite ohne Küchenzeile einen Esstisch aufstellen. Je nachdem, wie die Küche geschnitten ist, wird der Raum so sehr gemütlich und lädt dazu ein, nach dem Essen noch lange zusammen zu sitzen oder morgens geruhsam mit einem Kaffee in den Tag zu finden.

Küche in U-Form

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Du hast ausreichend Platz und besitzt eine Wohnküche? Dann ist die Küche in U-Form genau das Richtige für Dich, denn sie bietet viel Raum zur freien Entfaltung. Allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen gegeben sein: Der Raum für die Küche in U-Form muss genug Platz bieten. Rund zwei Meter Abstand sollten zwischen den Zeilen schon sein, weil es sonst zu eng wird – gerade, wenn mehrere Leute hier zusammen kochen möchten. Außerdem darf die Küche, sofern sie nur eine überschaubare Größe bietet, keine zwei Türen haben, da sonst eine von einer Küchenzeile zugebaut würde.

Eine Küche in U-Form ist vor allem für Familien geeignet – diese haben im Normalfall einen umfangreicheren Haushalt als Singles oder Paare. Im Normalfall werden U-Küchen in geschlossenen Räumen geplant. Alternativ kann sie auch in einem Wohn-Küchen-Bereich aufgestellt werden. In letzterem Falle werden zwei ihrer Seiten an Wänden aufgestellt, während die dritte in den Raum ragt und so eine Trennung zwischen Küche und Wohnraum darstellt. Kochen kann hier sehr gesellig sein, vor allem, wenn Du an der Seite zum Wohnraum hin ein paar Barhocker aufstellst. So kann Dein Besuch oder Deine Familie Dir beim Kochen Gesellschaft leisten.

Für die Küche in U-Form muss genügend Platz vorhanden sein. In manchen Fällen bleibt kein Raum mehr für einen Esstisch, sodass er in einem anderen Zimmer untergebracht werden muss. Außerdem steigt der Preis der Küche meist mit der Anzahl der Schränke, der meist höheren, umfangreicheren Ausstattung sowie der Größe der Arbeitsplatten. Für eine Küche in U-Form musst Du auf jeden Fall tiefer in die Tasche greifen als für eine Küchenzeile. 

Küche in I-Form (Küchenzeile)

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Die Küchenzeile ist die perfekte Küchenform für kleine Single-Haushalte und für Leute, die aufs Budget achten müssen: Es gibt sie schon für einen relativ geringen Preis. Schmale Küchen lassen sich so perfekt nutzen: Es passen ein Herd, eine Spüle und ein Kühlschrank nebeneinander, und es bleibt auch noch ein bisschen Arbeitsfläche zum Vorbereiten der Lebensmittel zum Kochen. Um den Platz ideal auszunutzen, sollten hier bei der Planung Hängeschränke, Hochschränke und/oder Wandregale berücksichtigt werden. Die Küche in I-Form erlaubt oft die Unterbringung eines kleinen Tischchens mit zwei Stühlen auf der gegenüberliegenden Seite.

Hast Du die Möglichkeit, einen größeren Esstisch in einem anderen Raum aufzustellen, kannst Du auch zwei Küchenzeilen unterbringen: Auf diese Weise verdoppelst Du den Stauraum der Küche und schaffst viel mehr Arbeitsfläche. So steht auch dem gemeinsamen Kochen und Backen mit Freunden und Familie nichts im Wege. Zum Ausruhen zwischendurch oder falls Dich Dein Besuch in die Küche begleitet, kannst Du einen oder zwei schmale, hohe Klappstühle besorgen: Brauchst Du sie gerade nicht, verschwinden sie platzsparend in der Ecke. Wartet ihr darauf, dass der Auflauf überbackt, könnt ihr es euch bequem machen und schon mal einen Aperitif nehmen.

Die zweizeilige Küche ist auch eine gute Wahl, wenn Du in einem Apartment wohnst, in der Küche und Wohnraum nicht getrennt sind. In diesem Fall fungiert die zweite Zeile als eine Art Raumtrenner zum Wohnbereich hin. Du kannst hier an der Wohnseite einige Barhocker aufstellen: So können Deine Freunde Dir beim Kochen zusehen, und Du kannst Dich mit ihnen unterhalten, ohne die ganze Zeit den Kopf verdrehen zu müssen.

Der größte Nachteil der Küche in I-Form ist der wenige Platz: Du musst sorgfältig überlegen, welches Equipment für die Küche Du unbedingt brauchst: Mehrteilige Topfsets, Geschirr für sechs Personen und eine Grundausstattung an Tupperware bekommst Du wahrscheinlich nicht unter. Thermomix, Küchenmaschine und Mikrowelle nebeneinander auf der Arbeitsfläche sorgen hier außerdem dafür, dass du keinen Platz mehr hast, um Kartoffeln zu schälen. Du brauchst einiges an Organisationstalent, um Deine Küchenzeile praktisch und umfassend einzurichten.

Küche in G-Form

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Die Küche in G-Form ist eine aufwendige Planungsvariante, die sich nur in relativ großen Küchen oder Küchenbereichen verwirklichen lässt. Bei ihr wird an die U-Form noch eine halbe Zeile angesetzt, die in den Raum hineinragt. Du betrittst diese Küche durch den Platz, der neben der halben Zeile bleibt. Dann hast du an dreieinhalb Seiten rund um Dich herum Arbeits- und Stellfläche. Hier kannst Du auch einmal mehrere Gänge zaubern, ohne gleichzeitig alles wieder wegräumen zu müssen. Die Küche in G-Form eignet sich besonders gut für Familien oder beispielsweise Wohngemeinschaften, in denen ihr viel Zeit miteinander verbringt.

Die kurze Zeile könnt ihr als Bar, Essplatz oder weitere Arbeitsfläche verwenden – grundsätzlich ermöglicht sie viel Kommunikation und Interaktion. Habt ihr an einer anderen Stelle des Raums oder in einem anderen Zimmer einen Esstisch, fungiert die kurze Zeile als Durchreiche: Du stellst Geschirr, Besteck, Töpfe und Schüsseln darauf ab, und die anderen bringen alles hinüber zum Tisch.

Ein Nachteil an der Küche in G-Form ist der höhere Planungsaufwand: Die Küche wird genau in die Räumlichkeiten eingepasst und umfasst zusätzlich zahlreiche Schränke und Geräte. Mit diesem Aufwand und dem Mehr an Ausstattung steigt auch der Preis. Hinzu kommt, dass der viele Platz schon dazu verführt, das Aufräumen etwas schleifen zu lassen. Natürlich ist es schön, wenn man direkt nach dem Kochen gemeinsam essen und den Abwasch vernachlässigen kann. Der nächste Morgen aber ist dann meist umso unerfreulicher, wenn Du alle Stellflächen mit verkrusteten Töpfen, Pfannen, Platten und Tellern bedeckt findest.

Küche mit Kochinsel

Eine Küche mit Kochinsel ist vor allem bei Leuten beliebt, bei denen das Kochen im Zentrum der Küche steht. In Wohngemeinschaften und Familien können sich mehrere Leute um die Insel in der Mitte der Küche gruppieren und zusammenarbeiten, ohne sich gegenseitig im Weg zu stehen. Diese Küchenform ist nicht zu Unrecht in letzter Zeit besonders beliebt, da sie den offenen Raum unterstreicht und einen gestalterischen Akzent setzt.

Sind die Kochplatten auf der Kochinsel angebracht, brauchst Du eine Dunstabzugshaube, die zusätzlich installiert werden muss. Bei der Wahl der Dunstabzugshaube kannst Du zwischen der klassischen Inselhaube (über dem Kochfeld) und der modernen Kochfeldabsaugung wählen. Die Küche mit Kochinsel bietet zusätzlichen Stauraum: Je nach Platz kannst du hier eine oder zwei Küchenzeilen mit Hänge- oder Hochschränken an den Wänden anbringen, eine Eckküche zusätzlich einbauen oder gar die Kochinsel mit einer U-Küche umgeben. Letzteres ist aber nur möglich, wenn der Raum wirklich groß ist.

Der Einsatz einer Kochinsel erfordert ausreichend Platz. Hinzu kommt, dass Du je nach Gewicht der Insel für eine sichere Befestigung am Boden sorgen musst. Wenn dies nicht mittels Befestigungen am Boden erfolgen kann, kann es auch mittels Verklebung realisiert werden. Gibt es eine Bodenheizung, kannst Du die Insel nicht mit Schrauben verankern. Wichtig ist auch, dass die richtigen Anschlüsse für Wasser und Strom vorliegen, wenn die Spüle und der Herd in die Kochinsel integriert sein sollen.

Wie finde ich die passende Küchenform?

Möchtest Du Dir eine Küche zulegen, solltest Du vorher bestimmte Überlegungen anstellen. Schließlich soll diese Anschaffung Dir viele Jahre gute Dienste leisten – Du musst Dich in Deiner Küche wohlfühlen. Im ersten Schritt misst Du den Platz aus, der Dir zur Verfügung steht: Wenn Du nur wenige Quadratmeter hast, schränkt das Deine Auswahlmöglichkeiten ein.

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Weiterhin solltest Du Deine Finanzen überschlagen und kalkulieren, wie viel Du ausgeben kannst oder möchtest. Behalte hier allerdings im Hinterkopf, dass Du die neue Küche nicht sofort komplett bezahlen musst: Bei so großen Ausgaben gibt es oft ausgesprochen günstige Finanzierungen. Das heißt, dass Du an Deiner Traumküche keine Abstriche machen musst.

Wichtiger ist, dass Du Dir die Frage stellst, wie stark und für was Du die Küche nutzt. Bist Du ein Kochmuffel, machst höchstens ab und zu Nudeln und brauchst den Kühlschrank vor allem für Milch und Getränke? Dann ist es nicht nötig, dass Du eine super ausgestattete Riesenküche anschaffst. Sammelst Du hingegen leidenschaftlich Porzellan und hältst den Spargelgarer für ebenso unverzichtbar wie den Küchengrill, benötigst Du deutlich mehr Stauraum und auch Platz auf der Arbeitsfläche.

Wie viele Leute leben in Deinem Haushalt? Bist Du allein, wohnt ihr in trauter Zweisamkeit oder leben bei euch mehrere Leute unterschiedlichen Alters zusammen, in einer WG oder einer Familie? All diese Punkte musst Du mit in Betracht ziehen. Ist jemand im Haushalt, der etwa für einen Rollator oder einen Rollstuhl mehr Platz braucht als andere?

Wie soll die Küche genutzt werden? Ist es zumeist nur eine Person, die sich um die Zubereitung der Mahlzeiten kümmert, oder werden hier auch mehrere Leute gleichzeitig beschäftigt sein? Handelt es sich um einen abgeschlossenen Raum, in dem außer Kochen und Abwaschen nicht viel passiert? Steht hier auch ein Tisch, an dem sich alle Bewohner versammeln und ihre Zeit verbringen, oder ist die Küche ein Teil einer offenen Wohnfläche und somit Bestandteil des Raums, in dem sich das gesellschaftliche Leben abspielt?

Gehe in Gedanken durch, wie sich die einzelnen Küchenformen in Deiner Wohnung oder Deinem Haus machen würden. Was fühlt sich richtig an? Ziehe auch in Betracht, wie Du Dich selbst mit den Lösungen fühlen würdest: Offene Küchen in großen Räumen und mittige Kücheninseln mögen en vogue sein, aber magst Du es auch, wenn Dir jemand die ganze Zeit beim Kochen auf die Finger schaut? Stell Dir die Küchen also am besten auch während der Nutzung vor, und wenn Du etwas nicht magst, dann solltest Du davon lieber absehen. Schließlich sollte Deine Küche Dich glücklich machen und nicht jemand anderen. 

Grundsätzlich solltest Du bei einer Küche auch bedenken, dass sie keine Anschaffung für eine Saison ist. Das heißt, wenn Du innerhalb der nächsten Jahre mit einer Veränderung deiner Lebensumstände rechnest, ist es durchaus angezeigt, schon für die Zukunft zu planen: Für Alleinstehende ist eine Küchenzeile locker ausreichend, aber wenn die Beziehung langsam ernsthafter wird und ihr beide gern Kinder hättet, dann könntet ihr das auch bei der Entscheidung für eine Küche bereits bedenken.

Bist Du unsicher, kannst Du gern bei xanocs vorbeikommen und Dich beraten lassen. Wir kennen alle Möglichkeiten für die passende Küche und erklären sie umfassend. Gern erläutern wir Dir die Vorzüge der verschiedenen Küchenformen, ziehen die Beschreibung der entsprechenden Räumlichkeiten und auch Deine Lebensumstände in Betracht. Nicht zuletzt aber lassen wir Dir auch den Freiraum, nach Herzenslust durch unsere Ausstellungsräume zu streifen und Dich inspirieren zu lassen.

Fazit: Es gibt für alle Küchenformen gute Gründe

Je nach Platz, Budget und Vorliebe kann eine Küche jeder Form die perfekte Wahl für eine Wohnung oder ein Haus sein. Wichtig ist allerdings, dass Du Dich vor der Auswahl von vorgefassten Meinungen verabschiedest: Versteifst Du Dich auf eine bestimmte Form, ohne dabei die baulichen Gegebenheiten oder das spätere Alltagsleben in Betracht zu ziehen, kannst Du an der perfekten Lösung vorbeilaufen, ohne sie zu sehen. Entsprechend ist es zwar wichtig, dass Du die Maße des Küchenraumes oder für die Küche gedachten Zimmerteils im Kopf hast, aber darüber hinaus solltest Du offen sein.

Praktische, kleine Küchenzeilen mit hohen Schränken und Wandschränken sind die passende Ausstattung für kleine Küchen in Single-Haushalten. L-förmige Küchen oder Küchen mit zwei Zeilen eignen sich für etwas größere Küchenräume von Alleinstehenden, Paaren, WGs oder kleinen Familien. In Wohnungen oder Häusern, in denen mehrere Leute leben, sei es in Wohngemeinschaften oder in Familien, darf es auch etwas größer sein: Hier kommen Küchen in U-Form, in G-Form oder solche mit einer Kücheninsel zum Einsatz – vorausgesetzt, es ist genügend Platz vorhanden.

Bist Du unsicher, was in Deiner Situation die passende Küche ist, kannst Du einmal in Gedanken die Küchen von Freunden oder Familienmitgliedern durchgehen und überlegen, wo Du Dich besonders wohlfühlst. Woran liegt das? Vielleicht ist diese Form von Küche genau das Richtige für Dich. Besuche den Händler Deines Vertrauens, schau Dich in seinem Angebot um, lass Dich inspirieren und beraten.

Besonders wichtig ist aber, dass Du keinen Kauf tätigen solltest, ohne Dir ganz sicher zu sein. Man tauscht eine Küche nicht leichtfertig aus, dafür ist der Aufwand zu groß und der Preis zu hoch. Entsprechend solltest Du Dir komplett sicher sein, dass Du in der ausgewählten Küche mit Freuden die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte verbringen möchtest. Dir bei dieser Auswahl zu helfen, die Du niemals bereuen musst, ist unsere Aufgabe bei xanocs, und wir lieben sie.

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