Küchenarbeitsplatten werden vielen Strapazen unterzogen – heiße Pfannen, kochendes Wasser oder scharfe Küchenmesser. Eine Arbeitsplatte muss also einiges aushalten und sollte außerdem nützlich und praktisch sein. Aber auch ihr Designelement darf nicht außer Acht gelassen werden. Sie trägt nämlich ganz wesentlich zur Gesamtwirkung deiner Küche bei. Es gibt unterschiedlichste Materialen, die bei der Arbeitsplatte in der Küche Anwendung finden, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen. Welche Möglichkeiten es für dich gibt und welchen Aufwand diese fordern, liest du hier.
Das sollte eine Arbeitsplatte mitbringen
Küchenarbeitsplatten sollten robust und hitzebeständig sein, resistent gegen Feuchtigkeit und Flecken und einfach zu reinigen. Diese Eigenschaften garantieren dir eine hohe Langlebigkeit. Außerdem sollte die Arbeitsfläche genügend Platz bieten, damit im Kochalltag anfallende Küchenarbeiten reibungslos erledigt werden können. Aber natürlich sind die individuellen Anforderungen und vor allem auch Nutzungen der Küche sehr unterschiedlich. Deswegen gilt es anhand verschiedener Kriterien zu entscheiden, welche Arbeitsplatte im Speziellen für dich am besten geeignet ist.
1.Kriterium: Belastung der Arbeitsplatte
Stell dir die Frage, inwiefern und wie oft du deine Arbeitsplatte nutzen wirst. Welche Arbeiten sollen auf ihr verrichtet werden? Anhand dieser Frage kannst du dein Material nach seinen Schwächen und Stärken passend aussuchen.
2. Kriterium: Optik
Deine Arbeitsplatte sollte in das Gesamtbild deiner Küche passen. Welche Farben kommen in Frage und welches Material gefällt dir optisch und haptisch besonders gut? Frag dich außerdem, ob dich optische Mängel wie Kratzer im Laufe der Nutzung stören würden.
3. Kriterium: Pflegeaufwand
Überleg dir gut, wie viel Aufwand du in die Pflege deiner Arbeitsplatte stecken willst. Einige Materialen sind leichter zu pflegen als andere.
4. Kriterium: Preis
Ein nicht unerheblicher Aspekt ist natürlich der Preis. Einige Materialien sind vergleichsweise sehr viel teurer als andere, haben aber dafür teilweise auch eine höhere Langlebigkeit.
Die Materialien im Vergleich
Vorweg ist festzuhalten: Es gibt nicht das eine perfekte Material für die Küchenarbeitsplatte. Je nach Nutzung und optischen Vorstellungen ist für den einen eine Arbeitsplatte in Betonoptik, für andere eher eine hölzerne Arbeitsoberfläche sinnvoll. Jedes Material bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit sich, die im Folgenden näher beleuchtet werden.
Laminat und Schichtstoffe
Küchenarbeitsplatten aus Laminat oder anderen Schichtstoffen bestehen meist im Kern aus Pressspanholz. Ein Dekor wird über diesen aufgeleimt, sodass das Holz nicht mehr sichtbar ist. Wie dieser Dekor wiederum aussieht, ist nahezu endlos bestimmbar. Damit bieten Laminatplatten eine große Vielfalt an Farben und Musterungen, die an andere Materialien wie beispielsweise Stein- oder Betonoptik angelehnt werden können. Aber auch in der Form, Größe und Dicke sind sie variabel. Besonders hervor sticht das Material durch seinen günstigen Preis und seine einfache Pflege und Erhaltung der Hygiene. Da es härter als Holz ist, handelt es sich außerdem um sehr robuste Arbeitsplatten, die licht- und geruchsunempfindlich sind. Das weiche Material des Dekors bietet eine zusätzliche Federung, sodass Stöße von Geschirr nicht in Scherben enden.
Allerdings kann Schichtstoff empfindlich gegenüber Feuchtigkeit reagieren. Staunässe an den Fugen der Arbeitsfläche kann den inne liegenden Holzkern zum Aufquellen bringen und somit Schaden verursachen. Das Material ist außerdem empfindlich gegen Hitze und nicht schnittfest. Für jegliche Schneidearbeiten in der Küche sollte also lieber ein zusätzliches Brett genutzt werden. Schichtstoff ist generell eher ein kurzlebiges, aber dennoch sehr beliebtes und gängiges Material, was sicherlich auch den günstigen Preis rechtfertigt.
Auf einen Blick:
Vorteile
- preisgünstig
- große Farb- und Musterauswahl
- pflegeleicht und hygienisch
- licht- und geruchsunempfindlich
- abfedernde Eigenschaft
Nachteile
- empfindlich bei Staunässe
- nicht schnittfest
- hitzeempfindlich
- kurzlebig
Holz
Holz ist in vielen Bereichen ein beliebtes Material und so auch in der Küche. Unterschieden wird in Echtholz und Massivholz. Beim Echtholz besteht die Platte im Kern zum Beispiel aus Kunststoff, die mit einem Furnier versehen wird. Massivholz wiederum garantiert eine Platte, die durch und durch aus Holz ist. Da Holz ein sehr natürliches Material ist, hinterlässt es optisch einen wärmenden Eindruck, eine wohnliche Stimmung und hat zusätzlich eine hohe Lebensdauer. Außerdem bieten die vielen Holzarten eine große Variation an Farben und Musterungen.
Auf der anderen Seite ist Holz nicht robust und sehr anfällig für Dellen und Schnitte. Da sich in seinen Ritzen schnell Bakterien ansammeln können, ist es auch nur bedingt hygienisch. Auch größere Hitze hinterlässt auf Holzarbeitsplatten Verfärbungen oder im schlimmsten Fall Brandflecken. Außerdem ist Holz anfällig für Wasserflecken und kann durch Feuchtigkeit schnell quellen. Öl oder Lack können die Oberfläche aber versiegeln und imprägnieren. Allerdings muss der Vorgang des Ölens regelmäßig wiederholt werden, um seine Wirkung zu erhalten. Weiterhin lassen sich bei geöltem Holz Flecken und andere kleine Schäden einfach abschleifen.
Auf einen Blick:
Vorteile
- natürliches Material
- wärmende Optik und weiche Haptik
- Vielfalt an Farben und Musterungen
- abschleifbar
- hohe Lebensdauer
Nachteile
- nicht kratz- und schnittfest
- hitze- und feuchtigkeitsempfindlich
- zeitaufwendige Pflege und Reinigung
- eingeschränkte Hygiene
Naturstein
Die gängigsten Arten der Platten aus Naturstein sind Granit, Marmor und Schiefer. Durch ihre individuelle Oberflächenmusterung wirken sie im Raum der Küche besonders edel und bieten eine große Auswahl an Farben. Sie sind hitze-, schnitt- und kratzunempfindlich und auch Wasser kann ihnen meist nichts anhaben. Allerdings sind Materialien aus Naturstein sehr teuer, dafür aber besonders langlebig.
Der Naturstein Granit ist besonders hitzebeständig und unempfindlich gegen Flecken und Kratzer. Außerdem ist es besonders leicht zu reinigen. Marmor wiederum ist weicher und damit auch anfälliger für Kratzer und andere Schäden. Durch seine Oberfläche ist ein leichtes Aufsaugen von Flüssigkeit möglich, dadurch ist Marmor empfindlicher gegenüber Flecken und Säure. Schiefer hingegen ist besonders anfällig für Kratzer. Es ist sogar denkbar, dass Stücke bei zu großer Belastung herausplatzen.
Auf einen Blick:
Vorteile
- überwiegend schnitt- und kratzfest
- langlebig
- abschleifbar
- hohe Lebensdauer
Nachteile
- hitze- und feuchtigkeitsempfindlich
- zeitaufwendige Pflege und Reinigung
Dekton
Für dieses spezielle Material werden Rohstoffe, wie sie auch bei der Herstellung von Glas- oder Porzellanoberflächen eingesetzt werden, zunächst mit 25.000 Tonnen kalt gepresst. Anschließend werden die Platten in einem Ofen ausgebacken und in einem nachfolgenden Polierverfahren an der Oberfläche verschlossen. Durch die Herstellung ist das Dekton ein sehr dichtes, robustes und widerstandfähiges Material. Es ist hitze- und kratzbeständig und wegen seiner verschlossenen Oberfläche unempfindlich gegenüber Flecken, UV-Licht und Wasser. Dekton-Arbeitsplatten können sehr individuelle Optiken annehmen beispielsweise Holz oder Stein und sind dazu noch besonders pflegeleicht.
Aufgrund seiner künstlichen Herstellung besitzt es jedoch optisch und haptisch keinen natürlichen Charakter und ist vergleichsweise kostspielig.
Auf einen Blick:
Vorteile
- hitze- und kratzbeständig
- UV-Licht und wasserbeständig
- unempfindlich gegenüber Flecken
- pflegeleicht
Nachteile
- kein natürlicher Charakter
- gehobener Preis
Glas
Glas trägt mit seiner durchscheinenden Optik zu einem sehr modernen und edlen Einrichtungsstil bei. Es ist unglaublich wandelbar in seinen Farben und Musterungen und bietet der Küche damit einen sehr individuellen Touch. Außerdem kann es mit einer Beleuchtung kombiniert werden. Das Material ist hart, langlebig, sehr hitzebeständig und feuchtigkeitsresistent. Weiterhin zählt es zu den eher leichteren und sehr hygienischen Küchenarbeitsplatten.
Allerdings sind Glasplatten sehr pflegeintensiv. Wasser- und Fettflecken sind auf ihnen schnell zu sehen und sie sind dazu auch anfällig für Kratzer. Außerdem bedingt das Material einen sehr hohen Lärmpegel und gehört der höheren Preisklasse an Arbeitsplatten an.
Auf einen Blick:
Vorteile
- große Farb- und Musterauswahl
- hartes und leichtes Material
- hitzebeständig und feuchtigkeitsresistent
- langlebig
- hygienisch
Nachteile
- hoher Lärmpegel
- gehobener Preis
- anfällig für Kratzer
- aufwendige Pflege
Keramik
Keramikplatten sind oft zusammengesetzt aus Sand, Feldspat, Lehm und Mineraloxiden. Es entsteht ein künstlich hergestellter Stein, der unter Druck und hohen Temperaturen gebrannt wird. Keramik ist besonders kratzfest und hitzebeständig. Es ist unempfindlich gegenüber Säuren und generell fleckresistent, da das Material aufgrund seiner geschlossenen Oberfläche praktisch keine Flüssigkeiten absorbiert. In Küchen der Gastronomie werden Keramikplatten besonders gern verwendet, da sie überaus hygienisch und leicht mit allen gängigen Mitteln zu reinigen sind. Das Material hält viele Farbvarianten und Musterungen bereit und ist außerdem sehr leicht und langlebig.
Allerdings sind Arbeitsplatten aus Keramik in der Anschaffung sehr teuer. Zusätzlich besteht bei feinem Geschirr aufgrund der harten Oberfläche eine höhere Bruchgefahr.
Auf einen Blick:
Vorteile
- kratz- und schnittfest
- große Farb- und Musterauswahl
- hartes und leichtes Material
- hitzebeständig
- resistent gegenüber Wasser und Säuren
- langlebig
- pflegeleicht
Nachteile
- erhöhte Bruchgefahr bei feinem Geschirr
- sehr hoher Preis
Quarzkomposite
Quarzkomposite bestehen zu über 90 Prozent aus Quarz, der durch Farb- und Dekorstoffe wie Glas oder Spiegelstückchen ergänzt und mit Acrylharz zu Platten verbunden wird. Sie werden in verschiedenen Dekoren hergestellt. Mithilfe von Farbpigmenten, Kunstharzen oder Sand lässt sich das Aussehen der Platte individuell anpassen. Das Material ist sehr kratzbeständig und resistent gegen Feuchtigkeit und Keime, da keinerlei Flüssigkeit in die Oberfläche eindringen kann. Arbeitsplatten aus Quarzkompositen sind außerdem pflegeleicht und widerstandsfähig.
Bei sehr hohen Temperaturen kann es allerdings zu irreparablen Schäden an der Oberfläche kommen, weswegen sie nur bedingt hitzebeständig sind. Auch diese Küchenplatten sind eher in einem höheren Preissegment angesiedelt.
Auf einen Blick:
Vorteile
- viele Designs und Farben
- kratzbeständig
- resistent gegen Feuchtigkeit und Keime
- pflegeleicht
Nachteile
- höheres Preissegment
- bedingte Hitzebeständigkeit
Edelstahl
Küchenarbeitsplatten aus Edelstahl zeichnen sich nicht unbedingt durch ihre Ästhetik und Designvielfalt aus. Die Wahl sollte eher wegen ihrer praktischen Anwendung auf sie fallen. Dadurch finden sie sich vor allem in Großküchen wieder. Edelstahl ist sehr hygienisch, hitzebeständig und extrem widerstandsfähig. Das leichte Material ist unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten und pflegeleicht. Außerdem bewegen sich Edelstahlplatten eher in der mittleren Preisklasse und sind damit erschwinglicher als die meisten anderen robusten Küchenplatten.
Auf der anderen Seite ist Edelstahl aber nur bedingt kratzfest. Jegliche Flecken oder Kratzer sind sofort sichtbar und das Material wirkt sehr kühl. Auch der Geräuschpegel ist bei Arbeitsplatten aus Edelstahl nicht zu verachten.
Auf einen Blick:
Vorteile
- hitzebeständig
- widerstandsfähig
- mittlere Preisklasse
- pflegeleicht
- leichtes Material
- sehr hygienisch
Nachteile
- bedingte Kratzfestigkeit
- wenig Gestaltungsspielraum
- kühle Wirkung
- hoher Geräuschpegel
Das passende Material für deine Küche
Es gibt eine unendliche Fülle an Materialien, die sich für die Küchenarbeitsplatten eignen. Manche sind sehr robust, andere punkten mit ihrem Aussehen und wieder andere sind einfach erschwinglicher. Leg für dich selbst passende Kriterien an, wählen anhand dieser aus und lass dich bestenfalls einfach beraten. Wir von xanocs stehen dir dafür mit unserer Expertise und Beratung zur Seite.