Wer kennt es nicht: Du ziehst mit deinem Partner zusammen, Nachwuchs wird erwartet oder ein anderes neues Familienmitglied zieht in deine Wohnung. Wenn ich in so einer Situation bin, finde ich oft keinen Platz mehr, um alle Töpfe unterzubringen und überlege beim Einkaufen immer schon sehr genau, ob ich die Lebensmittel noch verstauen kann. Das schöne Gläserset, das ich mir seit einer Weile gewünscht habe, traue ich mir auch nicht mehr zu kaufen, weil es nirgends Platz findet. Vielleicht kennst du das. Die Lage ist klar: Es wird Zeit, die eigene Küche zu erweitern.
Wann wird es Zeit, die Küche zu erweitern?
Du kannst Deine Küche noch so sorgfältig planen – nach einigen Jahren wird dir wahrscheinlich das eine oder andere auffallen, was du beim nächsten Mal anders machen würdest. Das ist völlig normal, denn mit den Jahren ändern sich die Bedürfnisse. Ich zum Beispiel backe und koche inzwischen mehr und brauche dafür passende Töpfe und Pfannen, die über meinen jetzigen Bestand hinausgehen. Vielleicht hast du aber auch ganz andere Herausforderungen wie beispielsweise eine zu klein gewordene Arbeitsplatte, die dich beim Vorbereiten von Gemüse, Fleisch oder Teig einschränkt. Solltest du solche Gedanken und die dahinter liegenden Wünsche kennen, ist es Zeit für mehr Stauraum und eine größere Arbeitsfläche in deiner Küche, kurzum eine Küchenerweiterung.
Natürlich können auch plötzliche Umstände wie ein Zusammenzug oder Nachwuchs eine Küchenerweiterung benötigen. Für mich ist es jedes Mal ziemlich erstaunlich zu sehen, wie viel Platz die Utensilien für so ein Baby brauchen, auch im Küchenschrank!
Ist deine bisherige Küche noch nicht so alt und vor allem auch noch gut in Schuss, empfehle ich dir auf gar keinen Fall, sie zu ersetzen. Vor allem, wenn auch die Elektrogeräte noch funktionstüchtig und sparsam im Verbrauch sind, ist der Ankauf einer neuen Küche überflüssig. Deshalb setzen wir uns jetzt gemeinsam mit den verschiedenen Formen und Lösungen der Küchenerweiterung auseinander, die sich dir eröffnen.
Küche erweitern – diese Möglichkeiten hast du
Es gibt mehrere Arten, wie die du deine Küche ergänzen kannst. Welche Methoden sich gut eignen, hängt vor allem davon ab, wie viel Platz du hast. Lass uns die verschiedenen Szenarien einmal gemeinsam durchspielen und ich gebe dir einige meiner Tipps und Tricks mit.
Küche vergrößern nach dem Umzug
Im ersten Szenario hast du deine alte Küche mit allen Möbeln mit in die neue Wohnung genommen, und nun ist hier noch etwas Platz. Am idealsten für dich ist es, wenn dein Küchenhändler das Modell noch vorrätig hat. Solltest du eine Küche von Nobilia besitzen, ist die Chance hoch, Küchenmöbel vom gleichen Modell oder in einem ähnlichen Stil zu finden. So kannst du einfach einen passenden beispielsweise Oberschrank dazukaufen und eine längere Arbeitsfläche darüber montieren. Etwas schwieriger wird es, wenn es das Modell nicht mehr gibt. Ich zeige dir verschiedene Möglichkeiten, wie du vorgehen kannst.
- Du kaufst beispielsweise einen Hochschrank von einem möglichst ähnlichen Modell und lackierst oder folierst alle Fronten einheitlich oder
- du lässt dir beispielsweise einen Oberschrank und eine passende Front von einem Schreiner anfertigen oder
- du kaufst beispielsweise einen Hängeschrank von einem ähnlichen Modell und ersetzt einige Fronten durch solche in einer anderen Farbe, um einen verspielten Mix zu erzeugen oder
- du verzichtest auf den Unterschrank und verlängerst einfach nur die Arbeitsplatte – so schaffst du einen leeren Raum, in dem du etwa den Staubsauger oder auch einen Servierwagen unterstellen kannst.
Vielleicht ist der neue Raum, in dem du deine Küche aufstellen kannst, auch deutlich größer als der in deiner alten Wohnung. Unter diesen Umständen empfehle ich dir, deine Küchenzeile auf eine Küche in L-Form oder gar in U-Form zu erweitern. Hat dein neues Heim einen großen Koch- und Wohnbereich, kannst du auch eine Kücheninsel zusätzlich aufstellen und dort Geräte wie einen Geschirrspüler integrieren.
Solltest du deutlich mehr Platz als früher zur Verfügung haben, gibt es auch die Möglichkeit, einen Essbereich zu integrieren. Dieser eignet sich besonders gut, wenn du so wie ich gern viele Gäste empfängst und bekochen möchtest. Alternativ kannst du die in den Raum zeigende Seite der Küche oder die Kücheninsel als Bar nutzen: Indem du einige hohe Hocker davor platzierst, schaffst du einen auch optisch einen gemütlichen Bereich, in dem du mit deinen Lieben bei einem Drink darauf warten kannst, dass das Essen fertig wird.
Küche erweitern auf gleichbleibend großem Raum
Stehst du vor der Herausforderung, dass dir der Stauraum fehlt, kannst du über deiner Arbeitsplatte Hänge- bzw. Oberschränke anbringen, falls du das noch nicht getan hast. Hier lassen sich Gläser, Tassen und Geschirr gut unterbringen, ebenso wie Tupperware und verschiedene Töpfe und Messbecher. Auch einen Gewürz- oder einen Vorratsschrank kannst du dir hier einrichten.
Brauchst du mehr Stauraum und deine Arbeitsfläche ist eigentlich zu groß für dich, kannst du einen deiner seitlichen Unterschränke durch einen Hochschrank ersetzen. Das können verschiedene Elemente wie ein Kühlschrank, ein Apothekerschrank oder ein normaler Küchenschrank mit Einlegeböden sein. So geht dir zwar etwas Arbeitsfläche verloren, aber du gewinnst deutlich mehr Stauraum dazu.
Ist es eher die zu kleine Arbeitsfläche, die dich vor Herausforderungen stellt, solltest du überlegen, welche Küchenerweiterung eine Lösung für dich sein kann. Aus meinen vielen Jahren der Küchenplanung weiß ich, dass es in den meisten auch engen und kleinen Räumen möglich ist, zumindest einen kleinen Teil an die Küche anzufügen – etwa indem du aus einer Küchenzeile eine L-förmige Küche machst oder mit einer Kücheninsel arbeitest.
Stehst du vor dem Problem, keine Schränke wie beispielsweise Hängeschränke oder Unterschränke mehr vom gleichen Modell zu finden, kannst du dich auch für eine schicke Anrichte entscheiden, die deiner bisherigen Küche entweder gleicht oder mit der du auf einen bewussten Stilbruch setzt. Das praktische Möbelstück bietet im unteren Teil Stauraum für große und schwere Gegenstände und oben für etwas leichtere. Häufig sind die oberen Türen auch mit Glas versehen, sodass du beispielsweise hübsche Gläser gut in Szene setzen kannst. Im mittleren Teil ist in den meisten Fällen eine Arbeitsplatte integriert. Hier kannst du also das Essen vorbereiten oder du nutzt diesen Platz, um Geräte oder andere Elemente abzustellen, die dir bisher auf den Arbeitsflächen den Platz weggenommen haben.
Solltest du den Raum und deine Küchenzeile, die dir zur Verfügung stehen, bereits bestmöglich genutzt und so viele Schränke aufgestellt haben wie möglich, musst du etwas tricksen: In einer solchen Situation empfehle ich dir, auf intelligente Systeme für deine Eckschränke zu setzen. Alternativ gibt es auch noch die Möglichkeit, kleine einzelne Wandregale aufzuhängen, falls du dafür noch genug Platz findest.
Durch strategische Nutzung lässt sich jede Küche erweitern
Viele Kunden kommen zu mir und meinem Team ins Studio, um ihre Küche vergrößern zu lassen – selbst, wenn sich an ihren Lebensumständen nicht viel ändert. Für die richtige Inspiration und clevere Tricks musst du aber gar nicht so lang suchen: Schau dich doch zum Beispiel bei Freunden und Verwandten um und sieh dir an, was sie tun, um den Platz in ihrer Küche und den Möbeln ideal zu nutzen. Alternativ kannst du natürlich auch immer gern in unseren Küchenstudios in Leipzig und Grimma herumstöbern und neue Elemente für deine Küche entdecken. Du findest viele clevere Systeme und Geräte wie Kühlschränke in unserem Ausstellungsbereich, kannst uns aber auch gern fragen. Ich und mein Team erklären dir, mit welchen auch kleinen Mitteln du deine Küche erweitern kannst, und geben dir gern individuell passende Tipps für deine persönliche Herausforderung. Und falls du neue Schränke brauchst und es dein Küchenmodell nicht mehr zu kaufen gibt, finden wir gern gemeinsam mit dir ein passendes Äquivalent. Oft schaffen wir es, dass der Unterschied optisch kaum sichtbar ist.